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Nehme Liebe an

Nicht nur das Geben sollte man lernen, sondern auch das Annehmen.

Gibt es etwas in Deinem Leben, dass Du noch nicht angenommen hast? Vielleicht möchte Dir jemand etwas schenken; oder einfach nur für Dich da sein. Vielleicht gibt es Personen, die Dich sehr gern haben und Dir das zeigen möchten, aber Du verschließt Dich, weil Du Angst hast, verletzt oder enttäuscht zu werden.

Wie wäre es aber, wenn Du heute den kleinen Schritt machst, die Liebe in Deinem Leben; egal, wie sie erscheint; anzunehmen? Sei es von einem Menschen; ein Haustier; oder einfach nur ein schönes Buch; nehme das Gute im Leben an. Verschließe Dich nicht, denn nur wer das Gute (oder die Liebe) aufsaugt, hat genug, um von sie zu leben (vor allem seelisch!) und weiter zu geben.

Versagen? Kenn ich nicht.

Versagen? Kenn icht nicht. Ich glaube nicht daran, dass ich versage. Im Gegenteil, während ich mich auf dem Weg befinde etwas zu erreichen, betrachte ich das, was andere als das Versagen sehen, eine Begegnung mit einem Weg, der nicht funktioniert hat. Ich muss also einen anderen Weg finden, aber nur weil das der Fall ist, heisst es lange nicht, dass ich versagt habe.

Wer nie “versagt”, hat nie etwas gewagt. Besonders die Menschen, die etwas ausprobieren, um ein Ziel zu erreichen, werden immer wieder in Schwierigkeiten geraten. Aber diese Schwierigkeiten, Missgeschicke oder Unglücke sind gerade ein Zeichen dafür, dass sie nicht im Stillstand sind, sondern etwas versuchen. Ein Schiff, das am Hafen stehen bleibt, wird zwar nie mit großen Wellen oder Stürme konfrontriert werden, aber dafür wird es auch nie voran kommen. Es bleibt am selben Punkt stehen und wird nie andere Orte besichtigen.

Ich versage nicht. Ich gewinne, indem ich herausfinde, was nicht funktioniert.

Lass Dich nicht entmutigen, wenn ein Plan nicht gleich funktioniert hat. Du hast keinen Fehler gemacht oder versagt, sondern gewonnen, weil Du einen weiteren Weg entdeckt hast, der nicht funktioniert. Mach weiter und früher oder später wirst Du den richtigen Weg finden. Hauptsache Du bleibst in der Bewegung, denn wie gesagt: Ein Schiff am Hafen ist zwar sicher, aber kommt nicht voran. Schiffe sind dafür gemacht worden, voran zu kommen. Und Du auch! Wozu hast Du denn sonst zwei Beine und ein Verstand, der sie lenkt?

Vergebung ist eigentlich egoistisch… – Zitate über Vergebung und meine persönliche Meinung über Vergebung

Vergebung ist eigentlich etwas Egoistisches. Sie hält große Vorteile für denjenigen bereit, der vergibt. – Lawana Blackwell (geb. 1952)

Vergebung verändert nicht die Vergangenheit, aber sie vergrößert die Zukunft. – Paul Boese (1923-1976)

Ohne Vergebung ist das Leben ein endloser Kreislauf von Verbitterung und Vergeltung. – Roberto Assagioli (1888-1974)

Wut macht dich kleiner, während Vergebung dich dazu zwingt, über dich selbst hinauszuwachsen. – Cherie Carter-Scott (geb. 1949)

Die einzige innere Einstellung, die Hoffnung inmitten von Missverständnissen und Feindseligkeit aufkeimen lässt, ist ein vergebender Geist. Wo Vergebung die Atmosphäre bereichert, sind Hoffnung und Heilung möglich. – C. Neil Strait (1934-2003)

Vergebung ist der Schlüssel, der die Tore des Grolls und die Fesseln des Hasses aufschließt. Sie ist eine Kraft, die die Ketten der Verbitterung und die Ringe der Selbstsucht sprengt. – Autor unbekannt

Seid stattdessen freundlich und mitfühlend zueinander und vergebt euch gegenseitig, wie auch Gott euch durch Christus vergeben hat. – Epheser 4:32

Verbitterung ist ein Gift, das man trinkt, und bei dem man hofft, es würde die Feinde umbringen. – Nelson Mandela (1918-2013)

Wer nicht vergibt, ist in der Vergangenheit gefangen. Alte Wunden erlauben dem Leben nicht, mit neuen Aufgaben fortzufahren. Nicht zu vergeben heißt, sich selbst der Kontrolle eines anderen zu überlassen. … Man ist gefangen in einem Ablauf von Aktion und Reaktion, von Empörung und Rache, wie du mir so ich dir, immer in der Eskalation. Die Gegenwart wird unaufhörlich von der Vergangenheit überwältigt und von ihr verschlungen. Vergebung befreit den Vergebenden. Es holt den Vergebenden aus dem Albtraum eines anderen heraus. – Lance Morrow (geb. 1939)

Hass mit Hass zu vergelten, multipliziert den Hass. Er macht die Nacht noch schwärzer, die sowieso schon sternenleer ist. Dunkelheit kann die Dunkelheit nicht vertreiben. Nur das Licht schafft das. Hass kann den Hass nicht vertreiben; nur die Liebe schafft das. – Martin Luther King Junior (1929-1968)

Quelle: http://magazin.activated-deutsch.org/?p=8166

Jedes Zitat hat mich zutiefst berührt. Besonders die, die ich in dicken Buchstaben aufgelistet habe.

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass das “Nicht-Vergeben” sehr anstrengend ist. Es kostet Energie zu vergeben, aber es kostet im Nachhinein sehr viel mehr Energie, wenn man es nicht tut. Bitterkeit, Wut oder Hass saugen eine Menge an “Betriebsamkeit” aus uns heraus; meistens, ohne das wir uns dieses klar und deutlich bewusst sind.

Es gab eine Zeit, wo es mir nicht gut ging. Ich war gezeizt, auf alles wütend und besonders morgens wachte ich mit einer launischen Einstellung auf. Mich regte fast jede Person auf und ich schob die Schuld für meine unertragbare Laune auf irgendwelche Probleme, die gar nicht mal existierten. Nun ja, auf irgendwas musste ich die Schuld schieben, denn ich tendiere leider dazu, ein recht stolzer Mensch zu sein. Es fällt mir im Allgemeinem schwer einzusehen, wenn das Problem bei mir liegt und nirgendwo anders.

Irgendwann fragte mich mein Freund, ob ich verzeihen kann. Ich habe mich nie richtig mit diesem Thema auseinander gesetzt. Als er merkte, dass ich keine richtige Antwort geben konnte, sagte er, “Du musst lernen zu verzeihen, denn wenn du es nicht tust, tust du im Nachhinein nur dir selbst weh.” Er hatte recht und das war der Grund, warum ich mich so verhielt. Ich war auf jemandem wütend und konnte die Taten nicht vergessen. Das verdirbte meine Laune und somit waren meine Alltage um einiges ruiniert.

Ich glaube, warum es mir manchmal schwer fällt die Fehler von anderen zu vergessen ist, weil ich Angst habe, wieder verletzt zu werden. Indem ich mich an die Fehler erinnere, fühle ich mich gewarnt oder geschützt, denn wir Menschen tendieren dazu die selben Fehler immer erneut zu wiederholen (ich schließe mich ein). Aber bei der Vergebung geht es nicht darum, dass Dein Gegenüber Dir die Garantie gibt, nie wieder diesen bestimmten Fehler zu machen. Ich glaube es geht mehr darum, dass man durch die Vergebung ihm/ ihr zeigt, dass Deine Liebe für diese Person größer ist als Deine Wut.

Wenn es Dir auch manchmal so schwer fällt andere zu verzeihen, dann lese die oben genannten Zitate in Ruhe noch einmal durch. Besonders das Zitat von Cherie Carter-Scott. Und falls Dein Plan daraus besteht, jemanden absichtlich nicht zu vergeben, weil Du diese Person eine Lehre erteilen möchtest, dann glaube mir, auf langer Sicht wird es nichts bringen und schon gar nicht funktionieren. Diese Methode habe ich selbst schon ein paar mal verwendet und irgendwann fand ich heraus, dass die Person, den ich mit meiner gnadenlose Reaktion verletzen wollte (nach dem Motto “wie du mir, so ich dir”), es gar nicht mal interessierte und weiterhin den Alltag “fröhlich” fortsetzte, ohne meine Gefühle zu berücksichtigen.

Vergebe und lebe. Vergebe nicht, dann lebe nicht.

Himmel oder Hölle – Autor unbekannt

Ein mächtiger Samurai beschloss, eine spirituelle Bildung zu vertiefen. So machte er sich auf, einen berühmten buddhistischen Mönch zu suchen, der als Einsiedler hoch in den Bergen lebte.

Als er ihn gefunden hatte, forderte er: “Lehre mich, was Himmel und Hölle sind!”

Der alte Mönch sah langsam zu dem Samurai auf, der über ihn stand, und musterte ihn von Kopf bis Fuß. “Dich lehren?” kicherte er. “Du musst sehr dumm sein, wenn du denkst, ich könnte einen wie dich etwas lehren. Schau dich an, du bist unrasiert, du stinkst, und die Schwert ist wahrscheinlich verrostet.”

Der Samurai geriet in Wut. Sein Gesicht wurde rot vor Zorn, als er sein Schwert zog, um dem lächerlichen Mönch, der da vor ihm saß, den Kopf abzuschlagen.

“Das”, sagte der Mönch ruhig, “ist die Hölle.”

Der Samurai ließ sein Schwert fallen. Erst überkam ihn Reue, dann tiefe Zuneigung zu dem alten Mann.

Das dieser Mönch sein Leben riskiert hatte, um einen völlig Fremden etwas zu lehren, erfüllte sein Herz mit Liebe und Mitgefühl. Tränen stiegen in seine Augen.

“Und das”, sagte der Mönch, “ist der Himmel.”

Auf was bist du wütend?

Auf was bist du wütend? Eine gute Freundin hat dich enttäuscht? Du wirst auf der Arbeit gemobbt? Dein Chef hat dich lange nicht mehr gelobt? Dein Mann ist wieder zu spät nach Hause gekommen? Dein Kind hat eine Note 6 nach Hause gebracht? Was auch immer es ist, es nimmt dir auf jeden Fall viel an Lebensfreude weg. Wie alle anderen Emotionen kostet Wut viel Zeit, Kraft und Energie. Welch Verschwendung, denn man hat für den Tag nur eine gewisse Menge an Energie zur Verfügung gestellt. Wenn wir permanent wegen dieses oder jenes sauer sind, entschwindet uns gleichzeitig die Energie, die wir eigentlich für etwas sinnvolleres hätten nutzen können.

Ich weiss, dass viele Momente verständlich oder gerechtfertigt sind, wenn der Zorn einem überkommt. Meistens hat man einen Grund, verärgert zu sein. Doch trotzdem heisst es nicht, dass unser Zorn etwas zu einer Lösung beitragen wird. Wut ist ein Zeichen dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist; aber es ist kein Konfliktlöser. Es ist gut seinen Zorn ernst zu nehmen, aber daraufhin ist es besser Ausschau nach einer Lösung zu halten. Dies kann man zum Beispiel tun, indem man sich als erstes beruhigt. Die meisten leider reagieren nämlich verkehrt, indem sie sich in die Situation immer mehr und mehr hinein steigern und anschließend zulassen, wie ihre Wut die Kontrolle über sie übernimmt.

Zwar mag man glauben, durch seinen Zorn mehr enrst genommen zu werden, doch dies ist nicht immer der Fall. Vor allem, wenn man anfängt mit Gegenständen um sich herum zu werfen; rum zu brüllen; Fluchwörter zu beinhalten oder sogar gewaltätig zu werden. Wenn jemand sich so vor mir benimmt, entwickel ich kein Mitgefühl, Respekt oder Verständnis, sondern eher ein Verlangen sich zurück zu ziehen.

Ich kann aus Erfahrung sagen (und du bestimmt auch), dass auf Dauer wütend zu sein nichts anderes bringt als Bitterkeit und Isolierung. Ja, man zieht sich zurück und anstatt Kontakt mit Menschen zu haben, möchte man lieber darüber nachdenken, wie ungerecht man behandelt worden ist. Ich bezeichne diese Aktion gerne als “sich-mit-Selbstmitleid-einschmieren”.

Bestimmt hast du viele Gründe, wütend zu sein. Aber gleichzeitig hast du viele Gründe deine Wut loszulassen. Hier sind ein paar, die mir spontan einfallen:

  1. Wie bereits erwähnt, es nimmt dir viel an Zeit, Kraft und Energie weg. Vergiss nicht, dass du nur eine gewisse Menge an Zeit, Kraft und Energie im Leben hast.
  2. Wer seine Zeit, Kraft und Energie für seine Wut aufbraucht, hat weniger Lebensfreude. Warum? Freude ist auch eine Energie, die aber von Wut aufgefressen wird.
  3. Ganz ehrlich, aber hast du nichts besseres zu tun als den ganzen Tag darüber nachzudenken, wie dich dies und das aufregt?
  4. Vergiss nicht, dass Gnade eine große Rolle spielt. Wenn du seit längerem auf jemandem wütend bist, fehlt dir diese Person gegenüber die Gnade, ihm oder sie zu verzeihen.
    Gnade ist furchtbar wichtig, denn sie baut zwischen Menschen Brücken, statt Mauern.
    Menschen, die keine Gnade haben, sind meistens alleine. Wenn du nicht alleine sein möchtest, dann arbeite daran, mehr Gnade für andere zu haben. Dabei darfst du nicht vergessen, wie oft andere dir gegenüber aus Gnade gehandelt haben. Sicherlich warst du öfters erleichtert, verziehen zu werden. Darum: Hab Gnade über andere, denn viele haben es auch über dich.
  5. Wut macht hässlich. Es sorgt auf Dauer für unerwünschte Falten, wie zum Beispiel die Zornfalte. Es schüttet Stresshormone aus, die zu unterschiedliche Konsequenzen führen. Die schlimmsten (finde ich) sind Gewichtszunahmen, Augenringe, eine schlechte Haut oder Haarausfall. Wut sorgt für eine angespannte Körperhaltung. Anstatt entspannt und gelassen zu wirken, könnte man glatt eine Minenbombe gleichen, die bei jeder kleinsten Berührung kurz vor der Explosion steht. Wut führt zu negative Gedanken. Wer negativ denkt, verliert seine eigentlich so schöne Ausstrahlung. Audrey Hepbrun hat es kurz mit einem Satz erklärt: Happy girls are the prettiest! (Glückliche/ Zufriedene Mädchen sind die schönsten!)
  6. Wut steht dir einfach nicht! Es steht niemanden. Aber Glück, Dankbarkeit und Liebe steht dir sehr viel mehr.
  7. Wut ist kein Wegweiser, der zu einer Lösung führt. Es ist nur ein Zeichen dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist. Wie du auf deine Wut reagierst (oder die Feststellung, dass etwas nicht stimmt), kann aber zu einer Lösung führen. Kann, denn es hängt davon ab, was du tust.

Es gibt sicherlich viele weitere Gründe. Am meisten spricht mich Grund Nummer 2 an. Das Leben kann so schön sein, denn es ist schön. Es ist mit Schönheit gefüllt; ob um uns herum oder im Herzen, und dies alleine ist ein großer Grund für Freude. Wut und Bitterkeit aber nehmen uns die Sicht für diese Schönheit weg. Wer kann sich denn da noch im Leben über irgendwas freuen, wenn er nichts anderes sieht als seine eigene Wut?

Für den Schluss:

Jeder kann wütend werden, das ist einfach. Aber wütend auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer.
– Aristoteles

Mit einer geballten Faust kann man keinen Händedruck wechseln.
– Gandhi

In der Wut verliert der Mensch seine Intelligenz.
– Dalei Lama