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Foto des Tages – Freut Euch nicht zu spät!

“Freu dich nicht zu früh!” Sicherlich hast Du diesen Satz schon mal gehört. Und sicherlich hast Du anschließend gedacht, “ja, du hast recht.” Aber könnte es doch angehen, dass wir öfters dazu tendieren, uns viel zu spät über etwas zu freuen?

Sagen wir mal, Du hast ein Projekt auf die Beine gestellt. Den ersten wichtigen Schritt hast Du umgesetzt, indem Du einen Plan ausgearbeitet hast. Du freust Dich, doch jemand sagt Dir, “freu dich aber nicht zu früh, denn die Arbeit geht weiter”. Du schüttelst Deinen Kopf wieder zur Vernunft und stimmts zu. Sicher. Die Arbeit geht weiter, also warum solltest Du Dich bereits so freuen, als ob alle Aufgaben bereits erledigt wären?

Sich erst zu freuen, wenn alle Aufgaben erledigt sind, führt dazu, sich nie freuen zu können…
Du konzentrierst Dich auf dem zweiten Schritt. Auch das hast Du gut vollbracht. Aber aber freu Dich nicht zu früh! Stattdessen kümmerst Du Dich um Schritt drei, Schritt vier, Schritt fünf… und eines Tages stellst Du fest, dass über 50 Jahre vergangen, wo Du Dich so gut wie nie über eine Vollbringung, ob groß oder klein, gefreut hast, weil immer wieder eine neue Aufgabe um die Ecke geschossen kam. Ist das nicht traurig? Vor allem, weil nie alle Aufgaben erledigt sein werden.

Freude: Ein Motor für den nächsten Schritt
Ich finde, dass man auf jeden Fall über seine eigenen Leistungen sich freuen sollte. Das heisst nicht, man muss eine große Party veranstalten. Aber sich selbst für jede gute Tat auf die Schulter zu klopfen schadet nicht. Im Gegenteil, es motiviert und verstreut Glückshormone im Körper. Dieses macht Lust und Laune, weitere Leistungen vollbringen zu wollen.

Freude: Eine Gefahr, im Stillstand zu kommen
Was viele anscheinend verkehrt machen ist, dass sie sich über einen Schritt in ihrem Aufbauprozess freuen und dabei stehen bleiben. Sie gehen nicht weiter und denken den ganzen Tag darüber nach, wie sie diesen einen einzigen Schritt gut erledigt haben. Das führt dazu, nicht mehr voran zu kommen und in diesem Fall passt der Satz “freu dich nicht zu früh” ziemlich gut.
Aber die, die fleißig ihre Verpflichtungen einhalten sollten nicht vergessen, sich nicht zu spät zu freuen. Die haben es sich verdient, während ihrer Aufbauphase ein Hauch an Glücksgefühl genießen zu dürfen. Jede Arbeit, ob klein oder groß, darf mit Inspiration belohnt werden und Freude ist für mich eine kleine oder große Portion an Inspiration.

Mein Tipp
Für die kleinen Schritte kann man sich im kleinen freuen und für die großen Schritte kann man sich im großen freuen. Jetzt unternehme ich einen kleinen Schritt und schreibe einen Artikel. Ich freue mich darüber im kleinen. Ein Lächel verbreitet sich in meinem Gesicht und das fühlt sich gut an. Wenn ich etwas größeres leiste, hält dieser Lächel fast den ganzen Tag. :)

Wichtig ist, nicht zu stehen zu bleiben! Wie ich bereits erwähnte, achte darauf nicht die Perspektive zu verlieren. Genieße Deine Freude und sorge anschließend dafür, fleißig zu bleiben. Schwärme nicht den ganzen Tag über eine Leistung, die wahrscheinlich schon ein paar Wochen alt ist. Einige Menschen (ich schließe mich mit ein) denken viel zu lange über alt gewordene Erfolge nach. Anstatt die nächsten Erfolge zu planen, klopfen sie sich immer noch selbst auf die Schulter, weil sie vor ein paar Tagen, Wochen oder sogar Jahren, dies und das geleistet haben. Es ist schön über gute “alte” Erfolge nach zu denken, aber es ist nicht schön, wenn man dadurch nicht mehr voran kommt.

Statt Disziplin gute Gewohnheiten

Schreckt Dich das Wort “Disziplin” auch manchmal so ab wie mich? Zwar weiß ich, dass ich Disziplin im Leben brauche, um das zu erreichen, was mir auf dem Herzen liegt. Ohne Disziplin ist es so gut wie unmöglich, seine Ziele zu erlangen. Dann spielt Disziplin eine wichtige Rolle darin, gute Dinge am existieren zu erhalten, wie zum Beispiel den Lebensstandard; das verdiente Geld; eine saubere Wohnung; eine gesunde Ernährung. Man kann es einfach in einem Satz zusammenfassen: Disziplin ist die Fähigkeit sich zu merken, was man will, und es zu praktizieren. Doch manchmal, wenn ich das Wort höre, fühle ich mich ziemlich klein, unfähig und erfolglos. Ich kenne meine schwachen Seiten sehr gut und frage mich, ob ich es je schaffen werde, diese zu überwinden, um im allgemeinem ein disziplinierter Mensch zu sein.

Wenn Dich das Wort Disziplin genauso verunsichert wie mich, dann verrate ich Dir eine andere Denkweise, die mir hilft am Ball zu bleiben – obwohl mein innerer Schweinehund gerne versucht mir Anderes einzureden: ich betrachte Disziplin einfach als das “Aneignen guter Gewohnheiten” und nenne sie stattdessen auch so.

Du wirst Dich nicht unbedingt besser fühlen, wenn Du Dir immer wieder sagst „Ich muss disziplinierter werden“. Indem Du das tust, erinnerst Du Dich selbst daran, was Dir fehlt (die Disziplin), und das kann eine negative Wirkung auf Dein Selbstbewusstsein haben. Es führt zur Entmutigung, zu Stress und Druck. Stattdessen versuche Dir lieber gute Gewohnheiten anzueignen und schlechte zu reduzieren. Bei Disziplin geht es nämlich um nichts anderes als viele gute Gewohnheiten umzusetzen. Ein kleines Beispiel wäre das Zähneputzen. Du bist in diesem Bereich stark diszipliniert, aber da Du diese Gewohnheit schon so lange umsetzt, bist Du Dir dessen gar nicht mehr bewusst.

Hier sind ein paar Fallbeispiele, die Dir vielleicht in Zukunft helfen könnten, den inneren Schweinehund zum Schweigen zu bringen:

  • Du möchtest fünf Kilo abnehmen, aber leider tendierst Du dazu abends jede Menge Süßigkeiten zu naschen. Wie wäre es, wenn Du Deine Geschmacksnerven austrickst und es Dir angewöhnst, statt Süßigkeiten Obst, einen Erdbeer-Proteinshake oder getrocknete Früchte zu essen? Dein Heisshunger wird gestillt und Du hast die schlechte Gewohnheit durch einen guten ersetzt.
  • Du willst mehr Sport machen. Sage nicht zu Dir selbst, “das schaffe ich nie, denn ich bin lange nicht so diszipliniert wie andere Läufer”, sondern, “ich gewöhne es mir an jeden Mittwoch und Sonntag laufen zu gehen und irgendwann schaffe ich sogar mehr”.
  • Du befürchtest, in Deiner Arbeit bequem, träge und faul zu werden. Setz Dich jetzt nicht unter Druck, schleunigst viel Disziplin zu gewinnen. Gewöhne es Dir lieber an, jeden Tag eine Stunde länger am Schreibtisch zu verbringen.

Sich gute Gewohnheiten anzueignen ist nichts Anderes als diszipliniert zu handeln, aber dieser andere Blickwinkel kann für Dich vielleicht eine Hilfe sein. Manchmal sind es nicht die Pläne für unsere Ziele, die uns beängstigen können, sondern die Befürchtung, einen Mangel an Disziplin zu haben. Darum rate ich Dir, Dich auf gute Gewohnheiten zu konzentrieren. Versuche davon so viele wie möglich zu haben, und dadurch wirst Du konsequent und sicher auf dem Weg zu Deinen Zielen bleiben.