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Wenn ich rede, hörst du zu!

Ich bin ich, und du bist du. Wenn ich rede, hörst du zu. Wenn du redest, bin ich still, weil ich dich verstehen will.

Das sagte mir meine dreijährige Nichte, als sie gerade dabei war mir etwas zu erzählen und ich ihr plötzlich ins Wort fiel. Sie hat diese niedliche Ansage in ihrer Kita gelernt und es war nicht nur furchtbar süß, sondern beinhaltete gleichzeitig sehr viel Wahrheit.

Was ist aktives Zuhören?
Ich denke, dass jeder von uns bereits die Erfahrung damit gemacht hat, Schwierigkeiten beim Zuhören zu empfinden. Beim Zuhören spreche ich nämlich nicht nur davon, die Ohren einzuschalten, sondern auch das Herz und den Verstand. Hierbei spreche ich vom aktiven Zuhören, oder auch bekannt als das Hinhören.

Störfaktoren für aktives Zuhören
Wenn der eigene Kopf bereits mit eigenen Gedanken und Meinungen gefüllt ist, kann die Geduld schnell verloren gehen und am liebsten möchte man sein Gegenüber einfach ins Wort schneiden, um schleunigst seine eigene Perspektive mitzuteilen.

Ein weiterer Störfaktor für das aktive Zuhören ist, wenn das Thema für einem nicht begeistert und keine Interesse weckt. In solchen Fällen kann die Konzentration schnell davon schweifen.

Worum geht es eigentlich beim Zuhören?
Beim Zuhören geht es nicht darum, seine persönliche Meinung schnell äußern zu können oder Interessantes für die Ohren zu bekommen, sondern der letzte Satz vom Gedicht beschreibt, warum das Zuhören so wichtig ist: …weil ich dich verstehen will.

Man versteht mehr
Wenn man redet, erfährt man nichts, aber wenn man mit voller Aufmerksamkeit auf die andere Person eingeht und zuhört, kann ein tiefgreifender Austausch viel besser zustande kommen. Wir signalisieren unserem Gegenüber, dass wir bereit sind, seine Ansichten verstehen zu wollen. Das Verstehen ist eine wichtige Voraussetzung, um eine gute Beziehung pflegen zu können. Es erspart viel Zeit und Energie, denn je mehr man versteht, desto weniger muss über bestimmte Punkte oder Verhaltensweisen diskutiert werden. Gleichzeitig können viele Missverständnisse besser vermieden werden.

Man erfährt mehr
Ich persönlich habe auch die Erfahrung gemacht, dass ich durch das intensive Zuhören sehr viel von meinen Mitmenschen erfahren konnte, und damit meine ich Dinge, die ich eigentlich nie für möglich gehalten hatte. Dies gab mir die Chance, sie immer wieder ein kleines Stückchen besser kennenzulernen und zu verstehen.

Man lernt mehr
Gleichzeitig konnte ich sehr viel von sie lernen. Jedes mal, wenn ich jemandem aktiv zuhöre, gibt es mir die Möglichkeit, etwas neues kennenzulernen und zu lernen. Wenn ich nur am erzählen bin, erweitert sich mein Wissen nicht, denn die Inhalte drehen sich nur um das, was ich bereits kenne. Aber wenn ich schweige und gut meine Ohren und Verstand aktiviere, während mir etwas mitgeteilt wird, kann mein Wissen sich erweitern und wachsen. Es sind wie neue Welten, die mein Wissen entdecken kann, wenn ich intensiv zuhöre und etwas von meinem Erzähler lerne.

Wann hast Du…
… das letzte Mal jemandem aktiv zugehört? Vielleicht fällt Dir dieses hin und wieder mal etwas schwer. Aber wenn passiert, dann erinnere Dich daran: Je mehr du zuhörst, desto mehr bist Du in der Lage besser zu verstehen. Und je mehr Du verstehst, desto besser ist die Entwicklung der Beziehungen zu Deinen Mitmenschen.

Rücksicht nehmen, egal vor wem

Dieses Bild hat mich stark zum Nachdenken gebracht. Es wurde extra ein Schild für ein Lebewesen angefertigt, damit wir daran erinnert werden, die Rücksicht zu bewahren. Ein Lebewesen, das wir gerne vergessen, weil es vielleicht zu den unbeliebteren Kreaturen gehört. Ein Golden Retriever bekommt im Vergleich zur einer Kröte höchstwahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit. Aber muss das gleich ein Grund sein, andere Tiere, die vielleicht nicht so beliebt sind wie Hunde, Katzen oder Pferde, zu vernachlässigen?

Im wahren Leben sollten wir ebenso damit anfangen, Schilder für Menschen aufzustellen, die wir öfters vergessen, hintanstellen und keine Aufmerksamkeit schenken. Da fällt mir zum Beispiel ein Mann vom Hauptbahnhof ein, der die Toiletten sauber hält. Neulich war ich dort. Es war überfüllt, die Menschen hetzten herum und ich bemerkte, wie die meisten ihm keine Beachtung schenkten. Dies betrifft auch mich, denn ich stelle immer wieder fest, wie ich nicht nur diesen Mann, sondern viele andere wichtige Menschen ignoriere. Wichtig, weil diese Menschen nunmal wichtig sind. Die fleißigen Müllwerker, die jede Woche unsere stinkigen Mülltonnen entleeren; die Reinigungskräfte, die in Supermärkten, Büros oder andere Gebäuden die Räume für uns sauber behalten; der Bäcker, der morgens früh aufsteht, damit wir uns über frisches Brot freuen können; es gibt unzählig viele Berufstätige, die zwar für ihren Job bezahlt werden, aber leider viel zu oft außer Acht gelassen werden. Stattdessen werden Popstars, Models oder Schauspieler in den Vordergrund gestellt und bis zum Abwinken angehimmelt.

Ich glaube, dass jeder Mensch ein Geschenk der Achtsamkeit und Rücksicht verdient, ganz egal was für ein Beruf er oder sie ausübt. Vielleicht gleicht deren Arbeit nicht die von einem Popstar oder Anwalt, aber das sollte nicht der Entscheidungsfaktor sein, der darüber bestimmt, wie wir sie behandeln oder entgegenkommen.

Was Du tun kannst
Manchmal reicht nur ein Lächeln, ein “Dankeschön” oder ein Kompliment für die gut geleistete Arbeit, um den Tag von jemandem auf Anhieb zu versüßen. Anstatt die Verkäuferin an der Kasse genervt anzustarren, weil sie die EC-Rolle auswechseln muss, schenk ihr liebe Worte, wie zum Beispiel, “Lassen Sie sich nicht stressen, ich habe Zeit.” Oder das nächste Mal, wenn Du den Müllmann begegnest, bedanke Dich bei ihn. Ich bin mir sicher, dass Du mit diese fünf Buchstaben (Danke) ihm eine große Freude machen wirst. Wahrscheinlich hat er sich daran gewöhnt, keine Aufmerksamkeit zu bekommen und wenn Du ihm das Gegenteil seiner Annahme beweist, kann das sein Tag mit Frohsinn beflügeln.

Oder stell Dir die Situation umgekehrt vor: Jemand bedankt sich bei Dir für Deine Arbeit. Wie fühlst Du Dich? Tut es Dir gut? Gibt es Dir die Motivation, weiter fleißig zu sein? Wenn ja, dann schenke diese Rücksicht und Aufmerksamkeit eine Person, die Du nicht kennst. Die schönste Freude wird nämlich durch das Geben gewonnen. Wem kannst Du heute Rücksicht, Achtsamkeit und Beachtung geben?

So wie ihr von den Menschen behandelt werden möchtet, so behandelt sie auch.

Es spielt keine Rolle, ob Du an Gott und die Bibel glaubst oder nicht. Der Vers Matthäus 7, 12 ist der Schlüssel für gute Beziehungen zu deinen Mitmenschen; sei es ein guter Freund; ein Partner oder Partnerin; Dein Abreitskollege; ja, sei es auch die Bäckereiverkäuferin, wo Du jeden Sonntag Deine frisch gebackenen Brötchen abholst.

So wie ihr von den Menschen behandelt werden möchtet, so behandelt sie auch.

Ich erwische mich selbst immer wieder, wie ich diesen Vers oder Spruch zu oft unterschätze. Des öfteren denke ich nicht nach, wie ich mit anderen Menschen umgehe. Des öfteren wird mir im Nachhinein erst klar, wie schnell man Menschen verletzen kann, ohne es zu merken. Man handelt, spricht oder behandelt wie man gerade launisch zumute ist, ohne die Gefühle anderer zu berücksichtigen. Es kommt auch manchmal vor, dass ich nicht verstehe, warum andere beleidigt oder verletzt reagieren, wenn ich ohne nachzudenken etwas über meine Lippen werfe. Ich bin dann der Meinung, dass deren Empfindlichkeit das Problem ist und nicht meine Worte oder mein Benehmen. Aber dann, wenn ich an diesem Vers denke, stelle ich mir die Situation umgekehrt vor und ich frage mich: Würdest ich das mögen, wenn diese Person das zu mir sagen würde? Würde es mir gut tun, wenn diese Person sich mir so gegenüber verhalten würde? Wie würde ich das finden, wenn andere mich so behandeln, wie ich sie behandel? Baut es mich auf oder macht es mich Tag für Tag ein kleines bisschen mehr kaputt?

Was sich tief in uns befindet ist die Wurzel unserer Worte
Selbstkonfrontation ist eins der schwierigsten Angelegenheit, die ein Mensch nur durchmachen kann. Warum? Weil es alle Seiten aufdeckt, die wir gar nicht an uns selbst mögen. Wir wollen nicht an unsere unschönen Seiten erinnert werden. Aus diesem Grund bleiben sie meistens ganz tief, irgendwo in unserer Seele, versteckt und verborgen. Das Problem ist nur, dass das, was sich tief in unserer Seele befindet, die Wurzel für unsere Worte sein kann. Sei es Liebe, Hass, Freude, Selbtmitleid, Demut, Enttäuschung, Stolz… alles kommt früher oder später aus uns heraus. Wie bei einem Vulkan, der eigentlich die ganze Zeit ruhig und leise vor sich hin blubbert. Seinen Inhalt konnte er lange in sich bewahren, doch früher oder später platzt es doch aus ihm heraus. Und genauso betrifft dies Dich und mich. Die Frage ist nur, was platzt heraus? Und die zweite Frage: Tut es anderen gut?

Lass Deinen Frust nicht bei anderen raus
Wenn es Dir wichtig ist, mit Dir selbst und anderen eine gute Beziehung zu haben, dann achte auf Deine Worte. Achte auf den Inhalt Deiner Seele, bevor Du sprichst. Des öfteren sind es Probleme oder sonstige Störfaktoren, die wir seit längerem in uns tragen, der Grund für viele Worte oder Verhaltensweisen anderen gegenüber, die im Nachhinein weh tun. Wir sind über etwas frustriert und lassen es bei anderen heraus. Wenn dies so weitergeht, kann es früher oder später dazu führen, dass die Beziehungen (egal, ob zu Dir selbst und zu anderen) kaputt gehen, anstatt sich zu verfestigen.

Bevor Du jemandem aus einer schlechten Laune heraus unnett behandelst; oder bevor Du etwas sagst, was umgekehrt auch Dich selbst verletzen würde; dann LASS ES. Frage Dich lieber, ob Dich vielleicht seit längerem etwas belastet; aber lass es nicht auf einer unschönen Art und Weise bei anderen raus, denn die können nicht viel ändern, wenn sie verletzt oder beleidigt werden.

Kommunikation: Das A und O für eine gute Beziehung
Was Du eher tun solltest, wenn es Dir schlecht geht und Du kurz davor bist gemeine Wörter bei anderen einen freien Lauf zu geben, ist, es der Person mitzuteilen. Sage ihr oder ihm, dass es Dir nicht gut geht; dass Dich etwas kränkt. Teile Dich mit, denn Kommunikation ist eins der besten Methoden, um Beziehungen zu stärken. Du wirst so viel näher an einer Lösung kommen, als wenn Du wie bei einem Vulkan Lavamasse (in diesem Fall deine Wörter) heraus spuckst und andere damit zu verbrennst (oder verletzt).

Zu zerstören, das ist einfach. Aber wieder aufzubauen, das ist schwierig.
Der wichtgiste Punkt ist, behandel anderen so, wie Du selbst von denen behandelt werden möchtest; unabhängig davon, ob Dich momentan etwas belastet oder nicht. Frage Dich, bevor Dir danach ist, frei aus deiner Laune heraus etwas zu sagen, ob es Dir selbst gefallen würde, wenn diese Person es bei Dir tut.

Ich weiss, es ist schwierig, dieses einzuhalten. Aber es wird im Nachhinein viel schwieriger, wenn Du es nicht tust. Jemandem weh zu tun, das ist einfach. Aber jemandem wieder aufzubauen, das ist schwierig.

Dem Planeten schuldig

Bevor Du anfängst den Text zu lesen schaue Dir diesen Film in aller Ruhe an:

Nach diesem Film fragte ich mich, warum ich diesen schönen Planeten unfair behandel. Ja, ich spreche von mir selbst. Was Dich betrifft, kannst nur Du wissen. Aber ich weiss, dass ich viele Sachen nicht richtig mache. Sei es nur meinen Kaugummi auf der Straße zu entsorgen anstatt im Mülleimer oder alleine den Müll nicht anständig zu trennen, ich mache viele Fehler und leider ist es mir öfters egal.

Ich will besser lernen unsere Erde mit Respekt und Liebe zu behandeln. Viele würden zu diesem Punkt sagen, dass es zu spät ist. Die Welt ist schon kaputt und es bringt nichts, wenn ich versuche Situationen zu ändern. Aber gerade dann sage ich, dass es sehr wohl was bringt. Für Veränderungen ist es nie zu spät – egal wie groß oder klein sie sind.

Wir können die Welt nicht von heute auf morgen retten. Aber wir können Schritt für Schritt die richtige Entscheidung treffen UNSERE Umwelt, in der wir leben, zu verbessern.

Wenn jeder so denkt, ob in Köln, Berlin oder Düsseldorf, ob in der Straße “Ziegelweg” oder “Gustavstraße”, dass er seine Umwelt verbessern möchte, ist schon das wichtigste erreicht worden. Es geht nämlich nicht um sofortige Ergenisse, die sowieso unrealistisch sind, sondern um die Initiative zu ergreifen! Es geht um Schritte, die angefangen werden müssen und bis zum Schluss durchgezogen werden! Es geht um das Tun!

Mit Heute anfangen
Fange heute an schlechte Handlungen von Dir zu verbessern! Wenn Du nicht überzeugt genug bist dann schaue Dir den Film noch einmal an. Am besten an einem anderen Tag wo Du eine andere Laune besitzt als die von heute.
Schaue Dir den Film an und frage Dich selbst, ob Du es diesen schönem Planeten nicht schuldig bist es mit Würde, Respekt und Liebe zu behandeln.

Es wird nicht einfach sein, aber es ist es wert die Welt täglich zu verbessern. Wir sind es dem Planeten schuldig!