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Arme Leute

Eines Tages nahm ein Mann seinen Sohn mit aufs Land, um ihm zu zeigen, wie arme Leute leben. Vater und Sohn verbrachten einen Tag und eine Nacht auf einer Farm einer sehr armen Familie.

Als sie wieder zurückkehrten, fragte der Vater seinen Sohn: “Wie war dieser Ausflug?” “Sehr interessant!” antwortete der Sohn.

“Und hast du gesehen, wie arm Menschen sein können?” “Oh ja, Vater, das habe ich gesehen.”

“Was hast du also gelernt?” fragte der Vater. Und der Sohn antwortete: “Ich habe gesehen, dass wir einen Hund haben und die Leute auf der Farm haben vier. Wir haben einen Swimmingpool, der bis zur Mitte unseres Gartens reicht, und sie haben einen See, der gar nicht mehr aufhört. Wir haben prächtige Lampen in unserem Garten und sie haben die Sterne. Unsere Terrasse reicht bis zum Vorgarten und sie haben den ganzen Horizont.”

Der Vater war sprachlos.

Und der Sohn fügte noch hinzu: “Danke Vater, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir sind.”

Wie viel siehst du?

Es kommt nicht darauf an, wie viel du hast, sondern wie viel du siehst. Viele Dinge, die unser Leben schön machen, liegen bereits vor unserer Nase. Nur leider sind wir zu oft darauf fixiert, auf das zu gucken, was wir noch nicht besitzen. Dies führt dazu mehr haben zu wollen. Mehr Freunde, mehr Geld, mehr Essen, mehr Urlaub, mehr Autos.

Bevor du dir im neuen Jahr vornimmst mehr “Sachen” zu besorgen, erkenne erstmal was bereits vor deiner Nase liegt. Wenn du das kannst, dann kannst du dich als den reichsten Menschen der Welt schätzen. Meiner Meinung nach ist der reichste Mensch der Welt der, der zufrieden ist mit das, was er hat. Die Einstellung Zufriedenheit gleicht nämlich ein Konto, das mit eine Millionen Euro gefüllt ist.

Weihnachtszeit- “Stresszeit”

O du fröhliche
O du selige

Fröhlich? Ich frage mich, ob Fröhlichkeit wirklich im Mittelpunkt ist, wenn die Weihnachtszeit einbricht. Als ich neulich in der Stadt gewesen bin, sah ich viele gestresste Gesichter. Die Einkaufsschlangen in Supermärkten durchbohrten das Geschäft; Mütter trugen links und rechts gefüllte Tüten und hetzten durch die Straßen; Väter suchten Juweliergeschäfte auf und verbrachten Stunden damit einschätzen zu können, welche Fingergröße ihre Frauen haben; Kinder standen Schlange vor dem überforderten Nikolaus, der bloß alle Wünsche erfüllen soll; junge Frauen quälten sich ewig in Kosmetikgeschäften herum, um so schön wie noch nie für ihr Partner aussehen zu können und Obdachlose ärgerten sich, dass es selbst in dieser Zeit egoistische Menschen gab, die nicht mal ein Euro für ihre Sammeldose hatten.

Der Anblick gab mir das Gefühl, dass unter vielen Dächern sich bestimmt Stress, Chaos oder sogar Streit verbreitet. Eine hektische Vorbereitung sorgt gerne für eine hektische Atmosphäre. Kein Wunder, denn jeder ist damit bemüht, eine schöne Weihnachtszeit zu organisieren und dies kann zu Druck führen. Es ist fast wie bei einer Hochzeit: Alles muss stimmen und jeder soll glücklich sein. Dabei geht es nicht darum, dass alles so “perfekt” wie möglich verläuft, sondern eher dass Liebe, Gelassenheit und Dankbarkeit die Hauptquellen vom Abend sind.

Worum geht es nochmal? Liebe oder Stress?
Durch die ganzen Vorbereitungen kann man dazu tendieren zu vergessen, worum es bei der Weihnachtszeit eigentlich geht. Für die Gläubigen ist es ganz klar: Jesus kam zur Welt, um uns zu zeigen, wie lieb er uns hat. Für die Nicht-Gläubigen (und auch für die Gläubigen): Geselligkeit mit der Familie, gefüllt mit Liebe, Freude, Harmonie und natürlich kein Stress!

Bevor dazu tendierst Panik zu bekommen, weil das Essen nicht stimmt, die Geschenke noch nicht verpackt sind oder unerwünschte Personen zur Feier eingeladen worden sind, halte kurz inne und konzentriere dich auf das, was dir und anderen gut tun wird: Liebe.

Stress sorgt für Anspannung und Liebe für Entspannung
Wenn du Liebe im Herzen trägst, werden deine Handlungen dementsprechend sein und du wirst auf vieles ausgeglichener reagieren. Mich können zum Beispiel viele kleine Dinge des öfteren verärgen- besonders wenn ich etwas plane. Entweder stelle ich im Supermarkt fest, dass ich meine Einkaufsliste vergessen habe oder ich verbrenne mich am Backofen. Dann fällt mir etwas aus der Hand und zerbricht in tausend Splitter und anschließend brennt die Gans im Backofen an. Ja, in solchen Situationen möchte ich am liebsten Schreien. Doch was mir hilft ist nicht meine Wut einen freien Lauf zu überlassen sondern stattdessen zähle ich bis zehn, schüttel meine Wut ab und freue mich, dass ich trotz der kleinen Unfälle einen schönen Abend haben werde. Wieso? Wenn ich mich für Liebe anstatt Stress entscheide, ist der Abend gerettet. Liebe hilft mir cool, ausgeglichen, dankbar und zufrieden zu sein.

Lass nicht zu, dass eine solch schöne Zeit durch Stress zerstört wird. Auch, wenn es viel zu tun gibt, erinnere dich daran dass Panik, Streit oder Chaos nichts bringt. Bleib cool und vergiss nicht, dass es in dieser Zeit nicht darum geht, ein idealer Stundenplan zu haben, sondern eher ein ideales Herz. Dein Abend kann so schön sein wie du willst: Wenn die Liebe nicht vorhanden ist, ist es wie Suppe ohne Salz.

Wie viel geniesst du?

Umso mehr ich habe, desto mehr kann ich geniessen. So habe ich es immer betrachtet, bis ich zwei folgende Punkte erkannt habe:

1. Umso mehr ich habe, desto anstrengender wird es. Zu viel Konsum ist: zu viel! Ohne eine Balance kann es mehr belasten statt entlasten.
2. Es geht nicht darum wie viel ich habe, sondern wie viel ich geniesse. Ich glaube der glückliche Mensch ist der, der sich mit das zufrieden geben kann, was er in den Händen hält. Er guckt nicht auf das, was ihm fehlt, sondern ist sich bewusst, wie reich er bereits ist.

Wie viel geniesst du? Oder wartest du immer noch darauf viel bzw. mehr zu haben?

Bild 6

Geniesse die kleinen Dinge im Leben, denn eines Tages wirst du erkennen, dass sie die großen Dinge waren.

Was mir eine Portion Tofu zeigte

Ich liebe Tofu. Und aus diesem Grund bin ich gestern zum Asiaten gegangen, um mich mit Tofu zu verwöhnen. Als ich meine Bestellung in dem überfüllten Schnellresteraunt abgegeben habe, bekam ich einen Beeper, der vibriert, wenn mein Essen zum Abholen bereit ist.

Endlich vibrierte mein Beeper und zufälligerweise stand im selben Moment eine Frau auf, die die gleiche Bestellung wie ich hatte. Tatsächlich waren unsere selben Gerichte zum selben Zeitpunkt fertig gewesen. Und wie mein Instinkt typischerweise reagierte hoffte ich den Teller zu bekommen, der mit mehr Tofu bedeckt war.

Ich beeilte mich zu dem Teller mit der größeren Portion Tofu, aber leider war sie schneller. Nach welchem Teller griff sie natürlich? Bestimmt nicht nach dem, der für mich übrig geblieben ist.

Verärgert nahm ich meinen Teller und blickte sehnsüchtig zu ihrem rüber. Ihr Berg an Tofu war eindeutig viel größer! Mein Appetit fing tatsächlich an zu vergehen. Und das nur, weil eine andere Frau etwas hatte, was ich wollte. Eine riesen Portion Tofu!

Was wäre eigentlich gewesen, wenn diese Frau was anderes bestellt hätte und ich somit meine Tofu-Portion nicht vegleichen konnte? Ganz klar, ich wäre zufrieden(er) gewesen, weil kein anderer Teller mir gezeigt hätte, dass meine Portion doch nicht die größte gewesen ist. Und genau da fängt das Problem an…

Der Glücks-Killer Vergleichen
Nach der Schule können wir entweder arbeiten oder studieren gehen. Wir lernen Menschen kennen, fangen eine Parnterschaft an und irgendwann kommt eine Wohnung, ein Haus oder vielleicht ein neues Land in Frage. Es scheint alles gut zu verlaufen bis wir anfangen… zu vergleichen.

Der Nachbar fährt ein schöneres Auto, der Arbeitskollege trägt bessere Anzüge, der Bekannte hat eine schönere Frau, die Schwester hat mehr Geld, die Freundin hat eine bessere Figur, die Kollegin hat längere Haare. Die Liste geht endlos weiter.
Fazit ist aber, dass Vergleichen ein großer Glücks-Killer ist. In anderen Worten: Unser Glücksgefühl verschwindet und wird mit Neid, Eifersucht oder sogar Wut ersetzt.

Indem wir auf das gucken, was andere haben, begreifen wir nicht mehr wie reich wir schon sind. Wir sehen nicht mehr das, was in unseren Händen liegt!

Ich wäre im ersten Moment mit meinem Teller Tofu zufriedener gewesen, wenn eine andere Frau nicht das selbe Gericht bestellt hätte. Aber da sie es doch getan hat, fing ich an zu vergleichen. Meine Augen waren auf ihre Portion gerichtet und nicht mehr auf die, die direkt vor meiner Nase lag. Der Genuss für mein Essen fing dadurch tatsächlich an zu verschwinden.

Das traurige an der Geschichte ist, dass ich eigentlich alles hätte bekommen können, was ich wollte. Ein leckeres Essen, eine schöne Portion Tofu (die ich sowieso nicht ganz aufessen konnte vor Übersättigung!) und eine schöne Zeit. Aber nur weil ich anfing zu vergleichen bekam ich tatsächlich das Gefühl, dass das, was ich hatte, keinen Wert mehr besaß. Ist das nicht traurig?

Die anderen haben es immer besser! … Oder nicht?

Wie oft haben wir uns selbst gesagt, dass immer die anderen mehr Glück haben, reicher sind, schöner, beliebter, mehr besitzen, tollere Freunde haben oder mehr Erfolg im Leben allgemein erleben?

Dein persönlicher Reichtum ist nicht durch andere messbar!
Du bist reich! Und damit Du das wieder feststellen kannst musst Du Deine Augen auf das richten, was Dir direkt vor den Füßen liegt! Blicke nicht zu Deinen Freunden rüber, Arbeiteskollegen oder Nachbarn, denn dein Reichtum kannst Du nicht durch andere und deren Besitz messen!
Du kannst auf andere schauen, wenn Du sie als Vorbild benützt. Aber schaue nicht auf andere um deinen Reichtum zu bewerten. Wie gesagt: Reichtum ist nicht durch Vergleichen messbar, sondern nur zerstörbar! Warum? Weil wir uns daraufhin einbilden wir wären doch ziemlich “arm” dran…

Deine reichen Punkte
Ich bin mir sicher, dass Du jetzt in diesem Moment viele Punkte auflisten könntest die Dir zeigen, wie wohlhabend Du bereits bist. Alleine wenn Du das hier lesen kannst, wäre das wieder ein Punkt, was Dich reich macht: Ein Computer und Zugang zum Internet. Auch wenn Du Dich gerade im Internetcafé befindest, Du hast die Möglichkeit zu surfen!

Hier ist etwas von meiner Liste, woran ich mich immer wieder erinnern sollte, sobald ich das Gefühl bekomme, ich hätte “nichts”.

Bitte lege Dich nicht an der Reihenfolge fest, denn danach orientiert sich nicht die Wichtigkeit.

– Dach über den Kopf
– Essen im Kühlschrank
– Familie und Freunde
– Arbeit
– Mein Hobby
– Bücher
– Mein treuer alter Laptop, der nach fast 7 Jahren immernoch funktioniert
– Pflegeprodukte (Hast Du darüber schon mal nachgedacht, dass es nicht selbstverständlich ist, sich pflegen zu können?)
– Klamotten
– Supermärkte und Kassierer (In Kongo mussten wir eine Stunde zu einem Markt laufen und dann drei bis vier Stunden handeln, um gute Preise zu machen. Nicht zu vergessen den einstündigen Weg zurück zu gehen, wo der Tag schon wieder um war.)
– Müllabfuhr (Als ich in der Ukraine war besuchte ich eine Bekannte, wo es keine Müllabfuhr in dem Gebiet gab. Nur die Reichen konnten sich eine leisten. Die Armen haben ihren Müll in der Natur entsorgt. Ich glaube Du kannst Dir vorstellen, wie es in einem Wald ausgesehen hat.)
– Gesundheit (Dass ich das hier schreiben kann beweist, dass ich sehen kann! P.s. Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen… )
– Die Natur
– Sauberes Leitungswasser

Diese Liste geht endlos weiter.

Und wie ist es bei Dir? Wie reich bist Du? Vielleicht hilft es Dir ebenso eine Liste anzufangen. Ob auf Papier, in einem Tagebuch, im Verstand oder im Herzen: Sei Dir bewusst, wie reich Du bist, indem Du siehst, was Du hast!
Und: Vergleiche nicht, denn es hält Dich blind vor dem, was Du bereits besitzt!